Archiv der Kategorie: Kreativität

Kreativität deckt den Bereich von der Ideengenerierung bis zur Konzeptentwicklung ab.

Kritiker, Kuratoren und Kommentatoren

Die Medien benötigen einen ununterbrochenen Strom an Inhalten, die gesendet, gedruckt oder gepostet werden. Jedes noch so kleine Thema oder Sachgebiet findet einen eigenen Zugang zu seinem Publikum. Hunderte von Fernsehkanälen senden rund um die Uhr. Ebenso viele Zeitschriften fluten die Kiosks. Dieses Aufkommen kann scheinbar nicht mehr mit Inhalten aus erster Hand versorgt werden. Die Schaffenskraft verlagert sich langsam in die zweite Reihe. Kritiker, Kuratoren und Kommentatoren werden wichtiger als Autoren, Künstler und sonstige kulturelle Macher.

Eigentlich ist es ja praktisch, wenn Leute einem die Aufgabe abnehmen, die Flut an Informationen zu sichten und mundgerecht aufzubereiten. Rund um die Uhr kommentieren Nachrichtensprecher, Korrespondenten, Experten und Zeitzeugen das Tagesgeschehen. Es entwickeln sich bereits neue Formate, die die Flut an Kritiken und Kommentaren sichten und weiter verdichten. Auf diese Weise werden wertvolle Sendeminuten mit Wiederholungen und kommentierten Kommentaren gefüllt. Um die originalen Inhalte herum entwickeln sich Frühstückssendungen, Mittagsmagazine, Nachmittagsformate und schließlich Nachtprogramme.

Was passiert eigentlich, wenn die Kreativität der Macher verloren geht und sich auf diese, einförmige Wiederverwendung verlagert?

Es ist einfacher über andere zu berichten, als sich selbst etwas einfallen zu lassen. Die langwierige Arbeit eines Buchautors ist natürlich für die heutigen Sprinter, die nur den Atem für die Kurzstrecke besitzen, weniger attraktiv, als der schnelle Kommentar in Radio- oder Fernsehprogrammen. Auf diese Weise verarbeitet man mehr Bücher pro Jahr, als wenn man sie selbst schreiben müsste.

In Ermangelung von Machern, die die vorhandene Sendezeit der audiovisuellen Medien und die Seiten in den Printmedien und dem Internet füllen, werden alltägliche Dinge zu Nachrichten. Entsprechend beobachten die Feuilletons die roten Teppiche und feiern royale Neugeborene. Vielfältige Alltagsformate erklären die neuesten Diäten oder Kochkünste. In Wissenschaftsformaten wird über die Steinzeit berichtet und Szenarien entwickelt, was passieren würde, wenn die Menschen von einem Tag auf den anderen verschwunden wären. In Technikformaten werden neue Autos getestet und alte aufgemotzt. Am Ende wird immer wieder das Gleiche abgehandelt und regelmäßig wiederholt. Immer die gleichen Museen, Theater, Autoren, Filmer und Künstler werden in den Medien präsentiert.

Fazit: Die Kultur verarmt durch das weichgewaschene Wiederkäuen von wenigen originalen Inhalten. Anstelle von neuen, noch nicht etablierten Machern zu berichten, werden immer die gleichen Akteure von einem Kanal in den nächsten, von einem Feuilleton in das nächste weitergereicht. Die Zuschauer verlieren wesentliche Lebenszeit durch kurzweilige und kurze Beiträge von Kritiker, Kuratoren und Kommentatoren, die sie in der Wiederholung nicht brauchen. Die Kreativität originale Werke zu schaffen und das dafür notwendige Durchhaltevermögen verpufft. Am Ende zählt nicht mehr der Inhalt, sondern nur noch das neuartige Format. Dies könnte der Begin einer unproduktiven Epoche sein, die nichts hinterlässt als effekthascherische Kritiker, Kuratoren und Kommentatoren, die nichts weiter zur Kultur beitragen als ihre marktschreierischen Formate.

Ich verbreite eine Idee!

Immer mehr Spezialisten produzieren immer mehr Informationen. Das Wissen der Welt verdoppelt sich alle fünf bis fünfzehn Jahre. Das Datenaufkommen im öffentlichen Internet (2012) umfasste 26,7 Exabyte. Das entspricht dem 66750-fachen aller jemals geschriebenen Büchern. 1 Exabyte sind 1018 Byte = 1.000.000.000.000.000.000 Byte. In diesen Umfängen sind die alltäglichen Ideen, die alle Menschen jeden Tag bei Ihrer Arbeit entwickeln, nicht enthalten. Vor allem die Idee, die Sie entwickelt haben.

Zahraeder

Nachdem die Idee vorliegt, soll sie überall verbreitet werden. Neben dem ‚klassischen‘ Marketing findet eine besonders gestaltete Idee fast von alleine den Weg zum Zielpublikum. Die Bestandteile der Idee werden zu diesem Zweck so gestaltet, dass sie mit neuen Werkzeugen, wie dem Gebrauch von Nachahmung, Training, Mundpropaganda und Trojaner, die Zielgruppe erreichen.

Bei der Verbreitung kommt es vor allem darauf an, dass die Zielgruppe motiviert ist und die Idee einfach übernehmen und nutzen kann. Vier Arten von Auswahlkriterien helfen der Zielgruppe. Die Aufmerksamkeit wird geweckt, wenn die Idee völlig neuartig ist und einfach genutzt und vermittelt werden kann. Je dauerhafter die Qualitäten, desto mehr kann die Zielgruppe von der Idee profitieren. Die Zielgenauigkeit wird durch die Sprache und Eigenheiten der Zielgruppe bei der Verbreitung erreicht. Durch gezielte Wiederholung von einzelnen Bestandteilen verstärkt sich die Idee selbst immer wieder.

Erweitern Sie Ihre Idee in den folgenden drei Schritten. Die Elemente führen zu einer ansteckenden Nachricht.

  1. Verdeutlichen Sie Ihre Idee!
  2. Beschreiben Sie die Aura der Idee! (1)
  3. Definieren Sie die Sphäre der Idee! (2)

Ihre Idee kann jetzt vermittelt und diskutiert werden. Im Unterschied zu einem ausgearbeiteten Plan, der bereits detaillierte Vorschläge anbietet um eine Aufgabe zu lösen, ist die Idee weiterhin offen für Änderungen und neue Elemente.

(1) Die Aura besteht aus dem gemeinsamen Nenner, die bestehenden Annahmen und die Aspekte, die einen Inhalt anziehend machen.

(2) Die Sphäre umfasst die Auslöser, Qualitäten und der Nutzen sowie die Werte des Inhalts.

Weitere Informationen:

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