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30 Jahre Mauerfall

Die Mauern von Babylon waren eines der sieben Weltwunder der Antike. Die chinesische Mauer sicherte über mehrere Jahrhunderte China gegen den Rest der Welt. Selbst heute spielen Mauern noch eine große Rolle. In gut zwanzig Jahren ist die Berliner Mauer ein Teil des globalen Gedächtnisses geworden – vor allem durch ihren Fall am 9. November 1989.

Mauerfall

Diese 160 km, die den Westteil von Berlin einschlossen, und die über 1300 km Grenze zwischen der DDR und der BRD waren eine kritische Bruchlinie zwischen Ost und West – der deutsche Teil des Eisernen Vorhangs. Insgesamt starben mindestens 626 Menschen bei dem Versuch diese Grenze zu überwinden. Geschätzte zweihunderttausend Inhaftierte saßen in den vierzig Jahren DDR aus politischen Gründen im Gefängnis. Drei bis fünf Millionen Menschen haben die DDR zwischen 1949 und 1989 verlassen (siehe http://ow.ly/DY8Zd). Hunderte von Atomraketen waren über Jahrzehnte startklar, um Deutschland in eine atomare Wüste zu verwandeln. Der Schaden, den viele Menschen erlitten haben, lässt sich nicht ungeschehen machen. Die Geschichte wird diese Opfer nie vergessen.
Der Fall der Mauer am 9. November 1989 beendete die Aufteilung der Welt in Ost und West, das überbürokratisierte und diktatorische System der DDR sowie die latente atomare Bedrohung in Europa. Im Wesentlichen ist dies den Reformbewegungen in Polen, Ungarn und der Tschechoslowakei und vor allem den vielen Menschen der ehemaligen DDR zu verdanken, die in die Botschaften geflüchtet sind und in den Montagsdemonstrationen für ihre Freiheit auf die Straße gegangen sind. Damit ist der 9.November 1989 ein Wendepunkt in der Weltgeschichte, der uns vor 25 Jahren das Damoklesschwert der nuklearen Auslöschung entfernt hat. Kein Dank der Welt kann dieser Leistung gerecht werden.

Nach 30 Jahren sollte die Trennung überwunden sein. Hoffentlich wird die verschwundene Grenze nicht wieder vom Westen her durch populistische Propaganda hochgezogen.

Alles Gute zum Fünfundzwanzigsten!

Was bleibt?

Heute stehen noch immer Mauern und Zäune zwischen unterschiedlichen Ideologien, Glaubens- und Wirtschaftssystemen. Die demilitarisierte Zone trennt Nord- von Südkorea. Zwischen den USA und Mexiko erstreckt sich ein bis zu 4m hoher Zaun über 3000km. In Belfast trennen Friedenslinien Katholiken von Protestanten. Europa hat vor allem natürliche Grenzen, aber an manchen Stellen wurden Grenzanlagen errichtet, z.B. trennt die spanische Stadt Melilla ein 6m hoher Zaun von Marokko. Eine neue Form von Grenze sind die Aktivitäten von Frontex (siehe http://ow.ly/DYgiD). Diese Organisation sichert die Außengrenzen von Europa. Was braucht es eigentlich, um aus der Geschichte zu lernen?

N-beinig

Sitzgelegenheiten unterscheiden sich abhängig vom Einsatz. Es gibt nicht die eine beste Lösung, da die Anforderungen jeweils voneinander abweichen. Dies wird sichtbar an dem einbeinigen Melkschemel, der mit einem Gurt befestigt wird und maximale Mobilität gewährleistet. Im Gegensatz dazu bietet der Bürostuhl, der auf fünf Beinen daherkommt maximale Stabilität trotz der Rollen. Entsprechend benötigen Geschäfte jeweils eine für sie geschickte Anzahl an Standbeinen, um den Unternehmenszweck zu erfüllen.

Die Entsprechungen der Standbeine sind im Geschäftsleben die in einer Hand liegenden Zuständigkeiten für Projekte, Aufgaben, Produkte, Organisationseinheiten und Ähnlichem. Die folgenden Gedanken sollen die Auseinandersetzung mit dieser Frage stimulieren.

  1. Der einbeinige Ansatz konzentriert sich auf einen Zweck. Der Projektleiter, der ein Projekt verantwortet, konzentriert sich auf dieses Projekt und stellt sicher, dass nichts schief läuft. Die verfügbare Kapazität wird vollständig dem einen Projekt gewidmet.
  2. Die Stabilität steigt, sobald ein weiteres Standbein hinzukommt. Auf zwei Beinen steht man bekanntlich besser als auf einem. Mitarbeiter, die zwei Aufgaben erledigen, müssen noch nicht das Letzte aus sich heraus holen. Sie haben dadurch Abwechslung bei der Arbeit.
  3. Der dreibeinige Ansatz sichert den stabilen Stand. Mit drei Produkten verfügt ein Verantwortlicher über eine gesunde Vielfalt. Die Abwechslung verhindert schädliche Routine und ermöglicht die vorhandenen Ressourcen geschickt zu verteilen. Drei Schwerpunkte bewegen sich im Rahmen unserer kognitiven Fähigkeiten und können deshalb gut verarbeitet werden.
  4. Mit einem weiteren Bein ergeben sich vier Seiten, die leichter kippen. Entsprechend erreichen Organisationen, die aus vier Bereichen bestehen, eine Komplexität, die zwar noch handhabbar ist, aber bereits ein erhöhtes Risiko mit sich bringen.
  5. Der fünfbeinige Ansatz hat eine überschaubare Komplexität und steht stabil. Hier beschränkt sich jedoch die Aufmerksamkeit pro Thema auf 20% – in anderen Worten auf vier Tage im Monat oder auf gut eineinhalb Stunden pro Tag. Damit sind die Grenzen der Handhabbarkeit erreicht.
  6. Mehr Beine erhöhen die Komplexität, werden aber weniger überschaubar und letztendlich risikolastiger. Die Aufmerksamkeit wird stets vom „quietschenden Rad“ aufgesogen. Mit den anderen Bereichen kann man sich erst dann beschäftigen, wenn diese mehr Probleme bereiten als andere. Die Folge ist das Hin- und Herschwingen zwischen den Bereichen.

Fazit: Stabilität wird drei- bis fünfbeinig optimal erreicht. Halten Sie die Anzahl der Aufgaben, Produkte oder Organisationseinheiten, die in einer Verantwortung liegen, in diesem Bereich. Sobald die Anzahl weiter steigt, empfiehlt sich die (Zell)Teilung in neue Einheiten.