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Es gibt immer mindestens drei Alternativen

Viele werden die folgende Situation kennen. Sie haben bei der jährlichen Zielplanung konkrete Vorstellungen, was Sie in den folgenden zwölf Monaten machen wollen – z.B. das innovative Projekt, der Einsatz in Übersee oder die Werbetour durch ein Nachbarland. Der Chef hat leider andere Ideen – z.B. die Kundendaten verwalten, den Umzug in einen neuen Standort vorbereiten und die Überarbeitung von internen Unterlagen. Neben dem weiten Feld der Kompromisse gibt es immer mindestens drei Alternativen, die sich aus Ihren Wünschen und den Vorschlägen des Chefs ergeben.

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Welche grundsätzlichen Optionen haben Sie?

  1. Ich schaffe es, meinen Chef zu überzeugen.
    Es scheint ungerecht, dass der Vorgesetzte Ihnen nicht die gewünschten Aufgaben überträgt. Dabei liegt es vielleicht nur daran, dass er Ihre Ambitionen nicht kennt. Solange Sie sich nicht bemühen, die eigenen Wünsche nachvollziehbar zu vermitteln, können Sie auch nicht erwarten, dass sich diese erfüllen. Verdeutlichen Sie die drei Gründe, warum genau Sie die richtige Person für das innovative Projekt sind. Zeigen Sie Ihre Fähigkeiten, die Sie für den Einsatz in Übersee qualifizieren. Dazu gehören beispielsweise die Beherrschung von Fremdsprachen oder persönliche Erfahrungen in dem Zielland. Werfen Sie diese Argumente in die Waagschale, wenn Sie im Nachbarland auf Werbetour gehen wollen. Vermitteln Sie Ihre Ambitionen so, dass dem Vorgesetzten sein zukünftiger Nutzen klar wird, den er erhält, sobald er Ihnen die Aufgabe erteilt. Erst wenn Ihr Standpunkt bekannt ist, können Sie erwarten, dass sich der Chef daran orientiert. Bemühen Sie sich regelmäßig Ihre Stärken zu demonstrieren. Dann wird sich Ihre gewünschte Tür öffnen.
  2. Ich ändere meine Erwartungen.
    Am besten passen Sie sich selbst an. Schließlich sind wir es, die die volle Kontrolle über uns haben. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Sie sich stets fremdsteuern lassen und die Wahl über das eigene Schicksal an andere abgeben sollen. Aber manche Aufgaben sind attraktiver, als sie auf den ersten Blick scheinen. Die Erfahrungen, die Sie machen, wenn Sie die Kundendaten verwalten, können den oberflächlich fehlenden Spaß des innovativen Projekts bei Weitem übersteigen. Auch die neuen Kontakte, die sich beim Umzug ergeben, können auf Dauer mehr Vorteile bringen als der Einsatz in Übersee. Das übergreifende Wissen, das Sie sich durch die Überarbeitung der internen Unterlagen aneignen, übersteigt die Einsichten, die Sie bei der Werbetour sammeln können. Auf den ersten Blick gibt man scheinbar etwas auf. In Wirklichkeit gewinnt man durch die Anpassung der eigenen Erwartungen wertvolle neue Optionen.
  3. Ich wechsle den Job.
    Die ersten zwei Punkte stellen die beiden Pole Schwarz und Weiß dar. Das Leben spielt sich jedoch in der grauen Fläche zwischen den beiden ab. Sobald Sie jedoch keinen Kompromiss finden, der Ihnen UND Ihrem Chef zusagt, bleibt Ihnen immer die dritte Alternative – sie trennen sich. Nehmen Sie Ihre Bedürfnisse ernst. Wenn Sie Ihren Chef nicht überzeugen und keine der angebotenen Alternativen Ihnen zusagt, dann befinden Sie sich vielleicht an der falschen Stelle. Sie werden dann schnell bemerken, dass Sie wesentlich weiter kommen, wenn Sie sich konsequent nach einer neuen Herausforderung umsehen. Scheuen Sie sich nicht den Job zu wechseln, sobald Sie etwas gefunden haben, das Ihnen gefällt. Sie tun sich UND Ihrem Chef einen Gefallen, wenn Sie den unauflösbaren Knoten lösen.

Fazit: Wenn beide Parteien den eigenen Standpunkt nicht aufgeben können und ein Sowohl-als-auch nicht möglich ist, bleibt immer noch die dritte Alternative. Man kann der nicht lösbare Entscheidung aus dem Weg gehen, indem man sich trennt. Der Frust, der entsteht, wenn man die dritte Alternative vermeidet, nur weil man sie aufschiebt, ist weit schlimmer, als der Wechsel, dem man sich stellt.

Der weiche Vorteil

300g Mehl, 5 Eier, etwas Salz, 1 EL Öl, 2 Zwiebeln, 500 gr. feines Gehacktes,
3 EL gehackte Petersilie, Brühe.

Gutes Essen ist für jeden ein Vergnügen. Bei den Gedanken an die Speisefolge läuft uns schnell mal das Wasser im Mund zusammen. Bezeichnenderweise wissen nur die Leser, an welche lukullischen Genüsse sie gerade denken. Sicher kommen einem nicht die obigen, abgemessenen Zutaten für Maultaschen in den Sinn. Im Geschäftsleben scheinen jedoch Manager eher auf Zahlen, Daten und Fakten zu vertrauen, als auf ihr Bauchgefühl. Wenn trotz einer Flut an Daten etwas nicht funktioniert, liegt es an der schlechten Datenqualität. Bleiben die weichen Vorteile unberücksichtigt, ist das ein Hinweis auf materialistische Scheuklappen.

Scheuklappen

Die Bedeutung eines Plans, die Qualität eines Produkts, die Bewertungen von Abläufen liegen immer im Auge des Betrachters. Basieren Beschlüsse auf scheinbar objektiven Informationen, ist dies das erste Anzeichen für eine kognitive Verzerrung – die Illusion des Faktischen. Dabei handelt es sich um die Annahme, dass die Welt so ist, wie man sie wahrnimmt. Es passiert vor allem denen, die sich nicht bewusst sind, dass Inhalten die Eindeutigkeit fehlt und letztendlich die Empfänger über den Gehalt der Botschaften entscheiden. Durch rechtzeitige, auf ein Publikum ausgerichtete Formulierungen und die Berücksichtigung der weichen Vorteile lassen sich die Veröffentlichungen verständlicher gestalten. Der weiche Vorteil entsteht durch die Nutzung der unvermeidbaren Mehrdeutigkeiten. Im Allgemeinen wird Weichheit im Westen zwar mit Schwäche und fehlendem Durchhaltevermögen verbunden. Jedoch in anderen Teilen der Welt existiert ein entgegengesetztes Verständnis, wie man sie zum eigenen Vorteil einsetzen kann. Ein bekanntes Beispiel sind die asiatischen Kampfkünste, in denen die Kraft und der Schwung des Gegners gegen ihn verstärkt wird.

Vergegenwärtigen wir uns die Eigenschaften von Weichheit. Sobald etwas nur vage erkennbar ist, sind vor allem Entscheider verunsichert. Sie entwickeln das Gefühl, über nicht ausreichende Fakten zu verfügen. Dabei hat die Vagheit die Stärke Assoziationen im Kopf der Betrachter auszulösen. Das Ergebnis ist dann die Summe der Gedanken aller, die immer umfassender sind, als man den Sachverhalt je beschreiben könnte. Das erleichtert es den Leuten, sich auf Ideen einzulassen, in dem sie sie in ihrem Kopf entsprechend dehnen oder anpassen. Im Laufe der Zeit nähern sich durch unentwegtes Lernen die Meinungen und Einstellungen an. Die Ergebnisse werden auf diese Weise von den Beteiligten geformt und zu einem gemeinsamen Optimum entwickelt. Es entsteht der entscheidende Vorsprung vor den Wettbewerbern. Da sich alle Stakeholder einbringen, erhalten Sie den richtigen Mix und nutzen den geschicktesten Hebelpunkt. Am Ende verfügen alle über die erforderliche Transparenz durch einen umfassenden Überblick.

Der weiche Vorteil ist die Fähigkeit entscheidend überall, jederzeit und strukturiert neu ordnen zu können. Dies geht dadurch, dass man seine Ideen nicht in den eigenen Beton gießt. Die Flexibilität der Mitarbeiter, ihren Beitrag aus unterschiedlichen Blickwinkeln leisten zu können, macht den Unterschied. Hierfür ist nur ein produktives Vorgehen notwendig – KOKOMEI. Dies ermöglicht es den Entscheidern die Aufgaben stimmig zu KOnkretisieren und ausreichend zu KOmmunizieren sowie die Umsetzung zu MEIstern. Solange die Scheuklappen den Führungskräften den Blick auf die weichen Vorteile verstellen, laufen die Aktivitäten Gefahr zu scheitern. Normalerweise geben die Verantwortlichen dann dem System und den Mitarbeitern die Schuld, wenn sie ihre Ziele verfehlen.

Verabschiedet man sich von der Taschenrechnermentalität und lässt den Mitarbeitern den Raum, um sich selbst zu organisieren, schöpft man den weichen Vorteil aus. Zum einen sind sowieso nie ausreichend Fakten für eine risikolose Planung verfügbar. Zum anderen kann niemand die Zukunft verlässlich vorhersagen. Zukunft wird gemacht – durch engagierte, mit ausreichend Befugnis ausgestatteten Mitarbeitern.

Fazit: Der weiche Vorteil ist die Abkehr von der Vorstellung, dass das Geschäft eine Maschine ist mit justierbaren, perfekt ineinandergreifenden und gut zu ölenden Zahnrädern. Zu diesem Zweck müssen sich die Entscheider nur den Einsatz des weichen Vorteils erlauben. Die notwendigen Fähigkeiten sind da. Sobald aktiv gemeinsam gedacht und entschieden wird, verbessern sich die Routine und der Wandel. Der weiche Vorteil baut auf dem natürlichen Verhalten und Zusammenspiel der Elemente des Geschäfts auf.