Gemeinsames Denken wird bestimmt durch die Anstrengung von mindestens zwei Personen, Ideen hervorzubringen. Eine wirksame Vorgehensweise ist das Brainstorming. Damit es funktioniert sind Einflüsse zu vermeiden, die die Erzeugung von Ideen behindern. Aber was stört den Hirnsturm?
Die folgenden Aspekte behindern das barrierefreie Sprudeln von Ideen in Gruppen.
- Kritik unterdrücken
Solange ein Gedanke nicht zu Ende gedacht ist, verhält er sich wie ein Keimling. Eine gewisse Größe muss erreicht werden, um lebensfähig zu sein. Das gilt auch für Ideen. Aus diesem Grund sollte jede Form der Kritik oder Wertung unterdrückt werden, damit der Einfall eine gewisse Reife erreichen kann. - Natürliches Denken
Die Schwierigkeit ist das Herauslassen einer Idee. Aus diesem Grund sollten ALLE Gedanken barrierefrei an die Oberfläche gelangen können. Mitdenker können sich schnell selbst behindern, wenn sie aus Angst vor Kritik ihre Beiträge für sich behalten. Umgekehrt kann etwas Ähnliches passieren, wenn Rücksicht auf Andere genommen wird, um sie beispielsweise durch zu viele eigene Beiträge nicht zu verletzen. Am besten macht man sich das Ziel des Brainstormings zu eigen und produziert mutig und respektvoll die eigenen Beiträge. - Keine Kommentare
Die saubere Trennung in die Erzeugung von Ideen und die spätere Auswahl und Bewertung sind wesentlich, um zu einer möglichst großen Zahl von freigesetzten Gedanken zu kommen. Vor allem Killerphrasen, wie „Das versteht keiner“, „Das ist sinnlos“, „Das ist politisch nicht korrekt“, „Das ging ja noch nie“, „Das dürfen wir nicht“, „Typisch!“, belasten den Prozess. Am besten macht man den Beteiligten klar, dass die Vorschläge im Anschluss diskutiert werden und zwischenzeitlich jegliche Kommentare verboten sind. - Vorsicht vor Groupthink
In Gruppen entstehen immer wieder Muster, die das Miteinander in unerwünschte Richtungen treibt. Dazu gehören das Bestreben so schnell wie möglich fertig sein zu wollen, dominante Teilnehmer, die die Kontrolle der Gruppe übernehmen, oder unsere Einstellung, dass die Mehrheit es schon richten wird. Um diese Gruppeneffekte zu verringern, sollten diese Treffen kurz sein.
Solche Trends lassen sich verhindern, indem man eine neutrale Person mit der Moderation des Hirnsturms betraut. Die Aufgabe besteht daraus, die vorherigen Aspekte zu erkennen und Barrieren aus dem Weg zu räumen.
Fazit: Beim Brainstorming stehen sich die Teilnehmer meistens selbst im Weg. Vorauseilende Zurückhaltung führt zu schlechteren Ergebnissen, als eigentlich möglich wären. Aus diesem Grund sollten die Störungen des Hirnsturms am Anfang der Session benannt und explizit untersagt werden. Neutrale Dritte, die das Brainstorming leiten, sind das beste Mittel, um zu den in einer Gruppe möglichen Ergebnissen zu kommen.