Schlagwort-Archive: Denken

Polaris – die ideale Metapher für einen betrieblichen Referenzpunkt

Ohne entsprechende Landmarken orientiert man sich auf dem offenen Meer am Himmel. Tagsüber führt einen die Sonne. Des Nachts nutzt man die sichtbaren Sterne, die sich in einer Kreisbahn bewegen. Alle Sterne sind in Bewegung? Nein! Ein Stern scheint fix über dem Nordpol zu stehen. Damit haben Seefahrer seit Jahrhunderten auf der nördlichen Halbkugel die Möglichkeit Norden ohne Kompass zu bestimmen. Aus dem Abstand zum Horizont lässt sich die geografische Breite berechnen, auf der sich der Beobachter befindet. Im Geschäftsleben wird ein entsprechender, weithin sichtbarer Referenzpunkt benötigt.

Genauso, wie aus dem Polarstern sich die Himmelsrichtungen ableiten lassen, liefert der entscheidende geschäftliche Referenzpunkt die Grundlage für die Ausrichtung der kollektiven Einstellung. Der geschäftliche  Polaris beeinflusst die folgenden Aspekte.

  • Wahrnehmung
    Wir nehmen nicht alles wahr, was da ist, sondern filtern je nach aktueller Gemütslage das heraus, was in diesem Moment am besten passt. Grundsätzlich sind unsere fünf Sinne jeweils auf eine definierte Bandbreite Zusätzlich bestimmt unsere Achtsamkeit, was wir aus der Flut der Informationen herausziehen. In der Folge beeinflusst die Wahrnehmung unser Denken.
  • Denken
    Das Denken wird im Laufe des Lebens immer feinsinniger. Die Konzepte und Modelle stabilisieren sich und werden immer klarer und stimmiger. Der persönliche Standpunkt erzwingt dabei nachdrücklich die individuellen Meinungen. Um zu einer gemeinsamen Sicht zu gelangen, braucht es ein Leitsystem, das das kollektive Denken und die gemeinsamen Botschaften bestimmt.
  • Kommunikation
    Sobald die Gruppe Ideen austauscht, ist eine gemeinsame Sprache erforderlich. Sie beinhaltet Wörter, Bilder und andere Mittel sowie ein einheitliches Verständnis. Da der Austausch von Informationen den eigentlichen Sinn nicht transportieren kann, brauchen alle einen harmonisierten Resonanzraum, der ähnliche Assoziationen liefert. Dadurch wird das eigentliche Handeln in ähnliche Bahnen geschoben.
  • Handeln
    Erst durch das Tun wird die Absicht umgesetzt. Dabei wird eine Botschaft weiter verzerrt, da die Einzelnen auch bei der Umsetzung von unbewussten Reflexen und Gefühlen beeinflusst werden. Die Handlung schafft damit jedoch Tatsachen, die nicht zur ursprünglichen Absicht passen. Durch einen Leitgedanken werden die Handlungen immer wieder neu gebündelt und aufeinander abgestimmt.

Die Mitglieder von Gruppen folgen ihren persönlichen Interessen. Der Leitstern dient zur Angleichung der Interessen und zur einhelligen Navigation durch die Flut der Stimulanzen, den Gebäuden der Denkmodelle, den vagen Botschaften und den vielfältigen Aktionen. Die Festlegung eines vorgegebenen Fixpunktes erlaubt es den Beteiligten, sich selbstständig in die verabredete Richtung zu bewegen. Ein derartiger, geschäftlicher Polarstern ist ein grundsätzliches Thema wie Kundenorientierung oder Produktorientierung oder Prozessorientierung.

Fazit: Der grundsätzliche Kurs des Unternehmens lässt sich anhand eines einfachen Referenzpunktes bestimmen. Damit werden in der Belegschaft entsprechende Filter aktiviert, die die Wahrnehmung ausrichten. Das Denken dreht sich dabei um einen festen Bezugspunkt. Der Wortschatz umfasst am Ende Begriffe, die alles in ähnlicher Weise auslegen. Sichtbar wird die Harmonisierung schließlich durch die Handlungen eines jeden Einzelnen. Der Referenzpunkt dient zur Festlegung aller weiteren Schritte – genau wie die Nutzung des Polarsterns auf der offenen See die Navigation ermöglicht. Das macht Polaris zur idealen Metapher für den geschäftlichen Referenzpunkt.

DER Weg aus der Ideenlosigkeit

Es ist falsch zu meinen, dass alle kreativ Neues finden müssen. Ideen alleine reichen ja nicht aus. Sie müssen auch gestaltet, einsatzfähig und kontinuierlich geteilt werden. Dies erfordert Designer, Umsetzungsfachleute und Kommunikatoren. Ohne die Ideengeber gibt es jedoch nichts umzusetzen. Trotzdem meinen viele, sie müssten sich an der Ideenfindung beteiligen. Für manche ist aber das weiße Stück Papier, das mit der Idee gefüllt werden soll, eine unüberwindliche Hürde. DER Weg hilft aus der Ideenlosigkeit.

Ideenlosigkeit

Wenn man keine Ideen hat und anfängt Ergebnisse einfach unreflektiert zu kopieren, sich nicht für eine Idee entscheiden kann oder immer wieder beklagt, dass man sich mal die Zeit nehmen sollte, über etwas nachzudenken, genau dann braucht man einen Weg, um aus der Ideenlosigkeit herauszukommen. Hierbei helfen die nächsten drei Schritten.

  • Denken
    Vor allem anderen ist es wichtig, dass man sich die Zeit nimmt ein Thema zu durchdenken. Es bleibt dabei jedem überlassen, wie man dies am besten hinbekommt. Die einen laufen einmal um den Block und finden dabei ihre Lösung. Andere blättern in Büchern oder Zeitschriften und können dabei einen Faden aufnehmen. Wieder andere brauchen ein Blatt Papier, das sie mit Skizzen und Wortfetzen füllen, die nach mehreren Iterationen zu einer schlüssigen Struktur führen. Egal wie, man muss sich die Zeit nehmen. Ohne bleibt einem nichts anderes übrig, als sich dem Schicksal der Ideenlosigkeit zu ergeben.
  • Entwickeln
    Steht die Idee, beginnt die eigentliche Arbeit. Die einzelnen Elemente müssen jetzt ausgearbeitet und abgestimmt werden. Dieser Schritt folgt nahtlos dem ersten. Jetzt wird es wichtig zu recherchieren, Fakten zu sammeln und schließlich ein stimmiges Konzept zu beschreiben, das in den gewünschten Kontext passt. Dies benötigt mehr Zeit als der erste. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, diese Ausarbeitungen im Team durchzuführen. Auf Basis des ersten Schrittes hat man ausreichend Material, um die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen. Außerdem erhält man zusätzliche Perspektiven, die das Konzept über die ersten Kritikerhürden hinweg hebt. Auch hier muss man akzeptieren, dass dies Zeit kostet.
  • Rezipieren
    Nachdem das Konzept ausgearbeitet ist, muss es sich in der Realität bewähren. Das geht jedoch erst, nachdem man es verinnerlicht hat. Zu diesem Zweck liest man sich die Ergebnisse durch und überlegt, wie man sie zum Einsatz bringt. Jetzt kann man in die erste Anwendung gehen und letzte Schwachstellen erkennen und anpassen. Geht man zu früh in die Breite, dann potenzieren sich die Schwachstellen und das Konzept hat keine Chance zu überleben. Auch die Rezeption benötigt ausreichend Zeit, um ihre Wirkung zu erzielen.

Begibt man sich auf keinen Weg, dann ist man bereits am Ziel angekommen – oder anders gesagt, ohne Schweiß kein Preis. Genauso verhält es sich mit der Ideenlosigkeit. Nimmt man sich nicht die erforderliche Zeit, um einen Sachverhalt zu durchdenken, ihn zu entwickeln und zu verinnerlichen bleibt man so ideenlos wie vorher. Da nützen einem dann auch keine anderen Fähigkeiten.

Fazit: Ideen fallen nicht vom Himmel, sondern sind das Ergebnis von anstrengender und andauernder Denkarbeit. Sie folgt dem Prozess Denken, Entwickeln und Rezipieren. Dieser Weg aus der Ideenlosigkeit erfordert Anstrengung und Zeit. Nicht alle müssen jede Phase durchschreiten. Für einen selbst ist es nur wichtig herauszufinden, welcher Teil des Weges am besten zu einem passt.