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Das Warum braucht Perspektiven

Die Antwort auf Warum ist keine einfache Sache, da sie aufgrund von unterschiedlichen Blickwinkeln  zu unterschiedlichen Ergebnissen führt. Mit der Entwicklung eines neuen Produkts müssen verschiedene Aspekte der Lösung hinterfragt werden. Stellen wir uns eine App für ihr Smartphone vor, die auf Basis der eigenen Onlineaktivitäten, neue Ideen für das eigene Geschäft generiert. Die Freemiumversion bietet pro Tag eine einzige Idee. Die Bezahlversion verfügt über zusätzliche Features und kassiert je nach Vertrag zwischen 0,1 € und 5 € für jede zusätzlich abgerufene Idee. Warum sollte man Geld in die Entwicklung dieser App stecken? Warum braucht es bestimmte Funktionen? Warum sollten die Kunden die Bezahlversion abonnieren? Zur Einschätzung der Viabilität des Entwurfs lässt sich ein Satz von Perspektiven nutzen. Das Warum erhält dadurch umfassendere Einsichten.

Im Folgenden werden mehrere Perspektiven genutzt, um zu ergründen, „Warum“ die beschriebene App Sinn macht. Daneben gibt es noch “unendlich” viele weitere Aspekte, die relevant sein können. Betrachten wir einige allgemeine Perspektiven der App.

  • Kundenperspektive
    Kunden lieben Freemium, da sie sich zu Nichts verpflichten und kostenfrei die Vorteile des Angebots mehr oder weniger nutzen können. Eine Idee pro Tag addiert sich bereits zu 365 Gratisideen, die eine echte Einschätzung der Vorteile ermöglichen. Die Berücksichtigung der persönlichen Einstellungen liefert Ergebnisse, die für jeden Einzelnen wissenswert sind. Der Profi wünscht sich natürlich die Möglichkeit, mehr bedarfsorientierte Ideen schöpfen zu können. Flexible Bezahlmodelle bedienen diese verschiedenen Bedürfnisse. Trägt eine der Ideen Früchte, dann ist das Abonnement auf lange Zeit finanziert.
  • Inhaltliche Perspektive
    Die Herausforderungen sind die Themengebiete und ein Ansatz zur Vermeidung der Wiederholung von Ideen. In der Freemiumversion werden die Internetaktivitäten ausgewertet und zu einer neuen Idee pro Tag verdichtet. Im beruflichen Umfeld braucht es mehr Einstellungen, um das Zielgebiet an einer aktuellen Aufgabe auszurichten. Weitere Funktionen stehen zur Verfügung, wie beispielsweise die Rückverfolgung früherer Ideen. Auswertungen haben ergeben, dass Ideen ohne Grenzen generiert werden können.
  • Soziokulturelle Perspektive
    Eine wichtige Aufgabe wird es sein, die Bedenken einzelner Nutzer zu zerstreuen, die sich durch die Auswertung ihrer Internetaktivitäten beobachtet fühlen. Sie übersehen, dass diese Spuren im Netz sowieso bestehen und sie erstmalig die Möglichkeit erhalten, diese Spuren für sich selbst zu nutzen. Die eingesparte Zeit, die Weiterentwicklung des Geschäfts und das gesteigerte Ansehen, die sich aus den Ideen ergeben, sollten die Zweifler schnell eines Besseren belehren.
  • Technologische Perspektive
    Dieser cloudbasierte Service wird auf Basis von Big-Data betrieben, der heute bereits von großen Onlinehändlern genutzt werden. Beim Kauf einer CD erhält man zusätzliche Kaufvorschläge, wie „Andere Käufer, die diese CD gekauft haben, ….“. Der wesentliche Unterschied der App besteht in der steuerbaren semantischen Auswertung, die immer neue Einfälle generiert, und nicht einem Kaufanreiz dient. Die Features lassen sich mit dem speziellen, mehrsprachigen Bedeutungsengine auf einzigartige Weise einstellen. Das dazugehörige Patent wurde bereits erteilt.
  • Ökonomische Perspektive
    Es ist heute üblich, dass große Nutzergruppen über Freemiumangebote erschlossen werden. Der Business Case geht davon aus, dass 10% der zukünftigen kostenfreien Konten später die zahlungspflichtigen Pakete buchen. Daraus ergeben sich Einnahmen, die das Projekt in drei Jahren in die Gewinnzone bringen. Analysten kamen zu dem Ergebnis, dass der Effekt der Konditionierung durch nutzbare Ideen, die Anwender nachhaltig motivieren lange Zeit aktives Mitglied zu bleiben. Eine kleine, zahlungskräftige Gruppe wird sich für aufwendige Zusatzangebote interessieren. Der kritische Tipping-Point wird nach zwei Jahren erreicht. Im Anschluss wird die Hauptaufgabe sein, die Verfügbarkeit sicherzustellen und das Angebot kontinuierlich zu erweitern.
  • Politische Perspektive
    Bisher erlauben die Einführbestimmungen einen grenzüberschreitenden Austausch von Ideen. Sollte es dennoch zu einer Verschärfung der Zollbestimmungen kommen, dann lässt sich das Angebot leicht nationalisieren, d.h. die Programme werden landesspezifisch aufgesetzt und müssen damit keine Grenzen mehr überschreiten. Für den Wettbewerb ergeben sich keine störenden Verzerrungen, da das Geschäft der Hauptwettbewerber, den Beratern und Kreativbüros, stimuliert wird. Die Ergebnisse der App bestehen aus kurzen Ideen, die umfangreiche Beratungsangebote zur Umsetzung generieren. Der Einsatz in Krisenregionen und autoritären Staaten könnte schwierig werden, da der Netzzugang nicht sichergestellt ist.
  • Rechtliche Perspektive
    Bei den genutzten Daten handelt es sich um die Datenspuren, die der Anwender selbst im Netz erzeugt. Grundsätzlich gehören diese Daten den Nutzern. Die Ideen, die die App generiert, sind Public-Domain und können von den Anwendern kostenfrei genutzt werden. Es ist angedacht, eine rechtliche Prüfung in eine Premium-Version einzubauen. Die Produkthaftung der sich aus den Ideen ergebenden Angebote liegt weiterhin beim Hersteller. Damit spricht aus rechtlicher Sicht nichts gegen die App.
  • Ökologische Perspektive
    Der Einfluss auf die Umwelt wird vor allem durch den Betrieb der Rechenzentren bestimmt – Klimaanlagen, Stromversorgung, Treibstoff der Notstromaggregate. Die Ideen selbst sind an sich nicht umweltschädlich. Ökologisch bedenkliche Ideen werden auf einem nicht-dogmatischen Level soweit herausgefiltert, dass Umweltschäden minimiert werden, z.B. die Verschwendung von natürlichen Rohstoffquellen und nicht recycelbarer Müll werden standardmäßig vermieden. Positiv wirkt sich die App auf den CO2-Footprint der Ideen-Scouts aus, die ihre Recherchen auf das Netz beschränken.
  • Eigene Perspektive
    Die Entwickler haben berichtet, dass sie stolz sind, diese findigen Algorithmen gefunden zu haben, da in der Zukunft immer mehr Ideen erforderlich sind, damit Kleinunternehmen lebensfähig werden. Für sie ist das Programm ein Beitrag für die Arbeitswelt von morgen und übermorgen. Sie haben bereits Pläne für noch umfassendere Auswertungsmöglichkeiten. Die positive Einstellung der Beteiligten verspricht langfristig Schwung bei der Entwicklung neuer Features.

Fazit: Natürlich handelt es sich bei der Geschichte um Fake News. Aber das Beispiel zeigt, dass der Blick auf ein neues Produkt aus nur einer Perspektive, z.B. dem Business Case, unzureichend ist. Zusätzlich hat jeder der angedeuteten Blickwinkel seinen Zweck. Aus diesem Grund ist es immer von Vorteil, den Standpunkt zu wechseln, einen neuen Hut aufzusetzen, in den Mokassins von Anderen zu marschieren, um zu einer Gesamtbewertung zu gelangen. Erst dann nimmt man die tatsächlichen Potenziale wahr und kann frühzeitig die Herausforderungen erkennen. Um besser zu werden, braucht das Warum Perspektiven.

Genug ist vage ohne Maßstab

Das Geschäftsmodell sagt nicht was, wofür, wie, mit wem oder womit das Geschäft umgesetzt wird. Es weist daraufhin, dass man das Was, Wofür, Wie, Mit wem und das Womit inhaltlich beschreiben soll. Dies ist der Bezugspunkt, an dem man sich bei der Entwicklung eines neuen oder bei der Umgestaltung eines bestehenden Geschäfts orientieren kann.

Geschäftsmodell

Folgende Aspekte beschäftigen normalerweise jede Geschäftsleitung, jedes Projekt und jeden Mitarbeiter, wenn eine Unternehmung umgesetzt wird.

WAS muss, WIE ausführlich beschrieben werden?

Bei der Planung, Durchführung und Kontrolle von Projekten zeigt es sich immer wieder, dass die Liste der Aufgaben, die Anfangs- und Endtermine, die Abhängigkeiten sowie die Zuständigkeiten die Steuerung eines Vorhabens erheblich erleichtern. Für die Modellierung des Geschäfts entstehen derzeit strukturierte Ansätze, wie der Business Model Canvas und das memecon Geschäftsmodell.

Ist es nicht fahrlässig, wenn ein neues Geschäft nur auf Zahlen aufbaut, die in einer Tabellenkalkulation berechnet werden? Es wird vergessen die Produkte und Services, die zusätzlichen Möglichkeiten der Einnahmen, die gesamte Wertschöpfung, die erforderlichen Beziehungen und Mittel inhaltlich zu beschreiben. Ergänzend liefern die Wege, über die mit den Beteiligten der Kontakt gehalten wird sowie die Mechanismen der Koordination erste Ideen zur Steuerung des Vorhabens.

Das Geschäft ist ausreichend dargestellt, wenn zu allen Aspekten Aussagen gemacht sind. Der Grad der Detaillierung wird bestimmt durch die Zeit, die aufgewendet werden kann. Grundsätzlich sollten nach maximal einem Fünftel der geplanten Dauer alle relevanten Aspekte abgestimmt vorliegen und die Frage nach der Machbarkeit beantwortet sein. Die weiteren Einzelheiten werden in den nachfolgenden Schritten bestimmt.

Fazit: Die Entwicklung des Geschäftsmodells ist ein strukturierter Ansatz, der es erleichtert, die Elemente inhaltlich festzulegen. Die Erläuterungen sollten so ausführlich ausgearbeitet sein, dass entschieden werden kann, ob das Geschäft weiter verfolgt wird. In den späteren Schritten werden dann die einzelnen Aspekte weiter verfeinert.

Videos:

Das Geschäftsmodell in Kürze: http://ow.ly/wsI9C

Mögliche Anwendungsgebiete: http://ow.ly/wsIWV