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Geteilte Führung teilt Wissen

Die richtige Entscheidung zur richtigen Zeit benötigt das richtige Verständnis der Situation. Vorgesetzte haben ihren Machtanspruch lange durch die Maxime „Wissen ist Macht“ gesichert. Nachdem in den vergangenen zwanzig Jahren die Abläufe, die IT und die Organisation wirksam verschlankt wurden, können weitere Fortschritte nur noch von jedem Einzelnen realisiert werden. Zu diesem Zweck erhalten die Mitarbeiter in ihrer Rolle definierte Aufgaben, mit der nötigen Kompetenz, aber auch mit der Verantwortung für die Ergebnisse. Die Voraussetzung für diese Form der geteilten Führung ist Offenheit, in der das vorhandene Wissen geteilt wird.

Wissen

Um den Mitarbeitern die Entscheidung zu erleichtern und im Interesse der gemeinsamen Ziele muss der Zugang zu den folgenden Informationen sichergestellt werden.

  • Der Kontext des Unternehmens benötigt die Übersicht der Standorte (inkl. Ansprechpartner und lokalen Informationen aller Art), der Beschreibung des Marktes (inkl. verständliche Marktindikatoren und Nachrichten) sowie der wesentlichen internen und externen Stakeholder (z.B. Zulieferer, Partner, Kunden).
  • Die Produkte- und Dienstleistungen, Kompetenzen und Prozesse, die das Geschäft im Wesentlichen ausmachen, bilden zusammen den strategischen Kern. Damit können die Mitarbeiter ihre Aktivitäten leichter an den wertschöpfenden Funktionen ausrichten.
  • Die strategischen und operativen Ziele sowie die Kennzahlen (inkl. historische Umsatz- und Verkaufsdaten, Erfolge und Schwierigkeiten, HR-Bewertungskriterien) sind die Grundlage für eine abgestimmte, erfolgreiche Zielerreichung.
  • Die Beschreibung der Werte, Regeln und Eskalationswege prägen die Kultur des Unternehmens.
  • Der barrierefreie Zugang zu allen sonstigen Datenbanken (z.B. Projekten, Produkten, Prozeduren) vermeidet störende Verzögerungen und reduziert unnötige Reibungsverluste.

Fazit: Unternehmen können es sich nicht mehr leisten Einzelnen einen Wissensvorsprung zuzugestehen. Alle müssen jederzeit in der Lage sein so zu entscheiden, dass es für das Gesamtunternehmen von Vorteil ist. Eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür ist der gleichberechtigte Zugang zu ALLEN Informationen. Einzige Ausnahme bilden Informationen, die als geheim eingestuft werden.

Das Konzept ist machbar, wenn es nachvollziehbar funktioniert

In der Kunst und der Unterhaltung gibt es Formate, die auf Improvisation beruhen. Das Action Painting, der Jazz, das Improtheater oder Talkshows bieten einen einfachen Rahmen, in dem die Akteure Ergebnisse kreieren, die nicht detailliert vorab geplant werden. Beim Bau von Gebäuden, der Programmierung von IT-Anwendungen oder der Gründung eines Unternehmens, ist eine umfangreichere Vorbereitung unverzichtbar. Die Einzelteile werden in Abhängigkeit voneinander entwickelt. Sie sollen am Ende wie geplant zusammenpassen. Eine der Leitungsaufgaben, neben dem Selbstmanagement, der Koordination, der Kommunikation und der Kooperation, ist es ein stimmiges Konzept sicherzustellen. Am besten startet man mit einer kurzen Beschreibung, die zeigt, dass die Absicht logisch machbar ist.

Konzeption

In dieser ersten Skizze sollten die folgenden vier Aspekte so beschrieben sein, dass man entscheiden kann, ob sich der Aufwand eines detaillierten Konzepts lohnt.

  • Ziele
    Hiermit wird der angestrebte Zustand in Form von Zielen, dem Oberziel und den dazugehörigen Teilzielen, beschrieben. Sie sollten so formuliert sein, dass auch Außenstehende das Vorhaben verstehen.
  • Prämissen
    Die Prämissen beschreiben die Bedingungen, die erfüllt sein müssen, um das Vorhaben zu realisieren. Dazu gehören die erforderliche Anzahl von Mitarbeitern, die benötigten finanziellen Mittel, die notwendige Infrastruktur (d.h. die Hard- und Software, die Räumlichkeiten und Medien aller Art) sowie die entscheidenden Fertigkeiten und Kenntnisse.
  • Ergebnisse
    Die Ergebnisse sind immer Produkte und/oder Dienstleistungen. Produkte teilen sich auf in Verbrauchs- oder Gebrauchsgüter.Dienstleistungen sind personen- oder sachbezogene Services. An dieser Stelle ist die verständliche, vollständige Liste besser, als die ausführlich beschriebenen Ergebnisse. In der späteren Ausarbeitung werden die einzelnen Resultate weiter detailliert.
  • Erläuterung
    Mithilfe der Erläuterungen soll dem Leser das Vorhaben weiter verdeutlicht werden. Die Vision und die Mission vermitteln dabei den Zweck des Plans. Die Auflistung der wesentlichen Funktionen und Prozesse vermitteln die Art und Weise, wie die einzelnen Elemente zusammenwirken. Die Vorgeschichte und weitere interessante Informationen runden das Bild ab. Die Erläuterungen sollten sich auf die Aspekte beschränken, die das Vorhaben besser verdeutlichen und kurz und knapp formuliert werden.

Die größte Herausforderung bei der Beschreibung des Konzepts ist die Festlegung des Umfangs und dem Grad der Detaillierung, der zu diesem Zeitpunkt, am Anfang des Prozesses, erreicht werden soll. Da sich die Größe eines Vorhabens sehr unterscheidet, gibt es keine eindeutige Antwort in Form von Seitenzahlen oder anderen Kennzahlen. Als Daumenregel gilt:

  • Schildern Sie so umfangreich, wie für das Verständnis erforderlich ist.
  • Beschreiben Sie so detailliert, wie für die aktuelle Entscheidung nötig ist.
  • Investieren Sie so wenig Zeit, wie möglich.
  • Veranschaulichen Sie immer Ziele, Prämissen, Ergebnisse und Erläuterungen, so verständlich wie möglich.

Am Ende sollten Sie sagen können: Das Konzept ist dann machbar, wenn es nachvollziehbar funktioniert.