Schlagwort-Archive: Größe

Eigenschaften von Netzwerken

Die Grenzen von Unternehmen lösen sich zugunsten übergreifender Netzwerke auf. Akteure und Beziehungen, Interessen und Daten, Erwartungen und Informationen, Geschäftsmodelle und Wissen finden ihren Weg im Internet zueinander. Die Mitgliedschaft in einer Online-Community kann für Einzelne und Gruppen den Unterschied machen. Ob privat oder geschäftlich – es ist vorteilhaft die neuen Gegebenheiten, die Eigenschaften eines Netzwerkes, zu kennen.

Die Effekte des Netzes lassen sich besser ausschöpfen, wenn man seine Eigenschaften kennt.

  • Größe
    Die Anzahl der Akteure/Knoten macht die Größe des Netzwerkes aus. Je mehr Personen dazugehören, desto größer der Nutzen des Netzwerkes. Zusätzliche Angebote, die über den eigentlichen Zweck hinausgehen, erweitern die Einsatzmöglichkeiten. An einem historischen Beispiel wird die Bedeutung der Größe deutlich: Je mehr Menschen einen Telefonanschluss haben, desto mehr Leute kann man erreichen, desto mehr Leute haben ein Telefon und desto mehr Dienstleistungen (z.B. Auskunft, Vermittlung, Weckdienst, Telefonberatung) lassen sich vermarkten. Auf Basis der Dunbarzahl liegt das natürliche Limit von sozialen Beziehungen bei 150 Personen, zwischen 100 und 250. Auf Basis der durchschnittlichen Anzahl von Facebook-Freunden pro Nutzer von über 300 (zwischen 250 und 500) kann man annehmen, dass in den sozialen Netzen des Internets die Dunbarzahl sich verdoppelt.
  • Dichte
    Die Akteure werden durch die Beziehungen miteinander zu einem mehr oder weniger engmaschigen Netz. Die Anzahl der tatsächlichen Beziehungen zwischen den Akteuren/Knoten zusammen mit der möglichen Anzahl der Verbindungen ergeben die Dichte der Vermaschung. Ist die resultierende Verbundenheit sehr dicht, dann hat das Netzwerk einen großen Einfluss auf jeden Einzelnen. Lockere Verbundenheit äußert sich in dem Mangel an sozialen Beziehungen und in der Folge durch Frust sowie Isolation. Die Dichte lässt sich mit der Anzahl Beziehungen im Verhältnis zu den möglichen Beziehungen darstellen – z.B. ein Netz aus 8 Personen hat (8-1)*(8/2) = 28 mögliche Beziehungen; alle sind in diesem Beispiel zentral nur über eine Person verknüpft, aber nicht untereinander, was 7 Beziehungen ergibt; dies entspricht einer Dichte von 0,25.
  • Offenheit
    Die Beziehungen, die das Netzwerk verlassen, bestimmen den Grad der Offenheit. Voraussetzung ist es die Grenzen eines Netzwerkes zu bestimmen. In Unternehmen sind sie mittlerweile durch Partnerschaften, Joint Ventures und Outsourcing wesentlich durchlässiger. Die projekthaften Beziehungen führen zu häufigem Wechsel der Mitglieder eines Netzwerkes. Die Offenheit ergibt sich aus der Anzahl an externen Beziehungen im Verhältnis zu den möglichen Beziehungen. Sie ist zweischneidig. Einerseits erhält ein Netzwerk durch Offenheit neue Ideen und Mitglieder. Auf der anderen Seite fließen Erfahrungen und Erkenntnisse ungewollt aus dem Netzwerk und Personen durch die Offenheit erhalten die Möglichkeit, unerwünschten Einfluss zu nehmen.
  • Beharrlichkeit
    Netzwerke haben aufgrund der Vielzahl der Akteure ein gewisses Eigenleben. Die Beharrlichkeit beschreibt den Grad an Stabilität. Sie ergeben sich aus der Zunahme an Mitgliedern und Beziehungen, dem sich ändernden Grad an formeller Strukturierung sowie aus der allgemeinen Stoßrichtung, d.h. Wachstum, Konsolidierung oder Schrumpfung des Netzwerkes. Zu viel Veränderung gefährdet die Beharrlichkeit und es kommt zur Bildung von neuen Netzwerken oder zur internen Gruppenbildung.
  • Geschwindigkeit
    Die Zeit, die es dauert, Erkenntnisse zu allen Knoten zu bringen, macht die Geschwindigkeit aus. Diese Informationen fließen entlang der Beziehungen. Durch entsprechende Kanäle können die Akteure auf verschiedene Arten, wie beispielsweise Email, Intranet, oder indem Gedanken miteinander austauschen. Die Verteilung kann durch das Pull-Prinzip oder das Push-Prinzip stattfinden. Das Pull-Prinzip basiert auf Informationsbedarfen – Wissen ist Holschuld; Auslöser ist die Zielgruppe; meistens Bottom-Up. Das Push-Prinzip richtet sich an Informierungsbedarfen aus – Wissen ist Bringschuld; Auslöser sind die Informationsquellen; meistens Top-Down. Eingebautes Feedback, wie die Bestätigung des Erhalts oder die Sammlung von Kommentaren, lassen Rückschlüsse auf die Geschwindigkeit zu.

Fazit: Das Netzwerk ist die wahrscheinlichste Organisationsform in Zeiten von VUCA. Der Nutzen der Mitgliedschaft wird vor allem durch die Anzahl der Nutzer bestimmt. Weitere Eigenschaften sind die Dichte, die Offenheit, die Beharrlichkeit und die Geschwindigkeit des Informationsflusses. Obwohl die Eigenschaften des Netzwerkes eine bessere Steuerung zulassen, ist es aufgrund der selbstorganisierenden Mitglieder dennoch notwendig, das Netzwerk kontinuierlich zu beobachten und zu bewerten.

Geschickt Zahlen zeigen

Mehr und mehr Zahlen werden heute erzeugt und dienen als Grundlage für Entscheidungen. Dies führt dazu, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Einen Ausweg bieten Diagramme. Leider beachten die Anwender nicht immer den Einfluss der Darstellungsart. Das ist erstaunlich, da doch die Botschaft verstärkt wird, wenn Zahlen geschickt gezeigt werden.

Visualisierungen EXCEL scribble

Die reinen Zahlen vermitteln nicht immer den gewünschten Eindruck. Glücklicherweise verfügen die meisten Computer heute mit MS-EXCEL über verschiedene Geschäftsgrafiken, wie Säulen-, Linien-, Kreis- und Balkendiagrammen etc. Diese Charts fügen dem eigentlichen Zahlenwert eine zusätzliche grafische Komponente hinzu: größer oder kleiner, steigend oder fallend, gleicher oder ungleicher, usw. Dies verstärkt die gewünschte Aussage. Die folgenden Aspekte sollten berücksichtigt werden.

  • Größe
    Werden Größenordnungen, wie Menge, Länge, Leistung dargestellt und miteinander verglichen, empfehlen sich Säulen- bzw. Balkendiagramme. Damit lassen sich die unterschiedlichen Werte mit horizontalen Balken oder vertikalen Säulen nebeneinander aufbereiten. Die Wahl des Wertebereichs verstärkt dabei die Botschaft. Durch zusätzliche Sortierung der Daten wird die Rangfolge sichtbar. Die Anzahl der dargestellten Werte sollte an die Präsentation angepasst werden: bei Projektionen 7plusminus2, für A4-Formate nicht mehr als 40 pro Seite.
  • Verläufe
    Werte, die sich im Laufe der Zeit verändern, werden bevorzugt mit dem Linien- bzw. Kurvendiagramm dargestellt. Steigende Kosten, die Fluktuation der Mitarbeiter oder Temperaturschwankungen lassen sich damit auch über sehr lange Zeiträume darstellen. Die Linie vermittelt intuitiv den Zeitverlauf von links nach rechts. Die Anzahl der dargestellten Werte wird bestimmt durch die Frage, ob einzelne Werte oder der generelle Verlauf von Bedeutung sind.
  • Anteile eines Ganzen
    Sollen die Anteile eines Ganzen dargestellt werden, ist das Kreis- bzw. Kuchendiagramm ideal. Der Gesamtkreis repräsentiert dabei die 100%. Sollen die Anteile von verschiedenen Ganzheiten miteinander verglichen werden, bieten sich gestapelte Balkendiagramme an. Normalerweise sollte die Anzahl der dargestellten Elemente 7plusminus2 nicht überschreiten.
  • Korrelationen
    Um die wechselseitige Abhängigkeit von Werten erkennen zu können, helfen Streudiagramme die Muster sichtbar zu machen. So zeigt die BCG-Matrix, die gemeinsame Betrachtung des Marktwachstums versus dem Marktanteil, in welche Produkte investiert oder auf welche verzichtet werden sollte. Darüber hinaus können Punktwolken genutzt werden, um außergewöhnliche Wertepaare, die außerhalb der Punktwolke auftreten, zu erkennen.

Fazit: Für unterschiedliche Zwecke bieten sich bestimmte Darstellungsarten an. Größenvergleiche werden durch Säulen- und Balkendiagramme dargestellt. Zeitliche Verläufe werden durch Liniendiagramme wiedergegeben. Teile eines Ganzen werden mit Kreis- bzw. Kuchendiagrammen visualisiert. Korrelationen werden in Streudiagrammen sichtbar.