Schlagwort-Archive: Ignorieren

Killerphrasen -Widerspruch ohne Verstand

Wir investieren viel Zeit und Geld in die Vorbereitung und Durchführung von Diskursen aller Art. Die Beteiligten müssen ihre Routine unterbrechen, Zeit investieren und lange Wege in Kauf nehmen, um sich zu treffen und Gedanken auszutauschen. Am Ende soll etwas entstehen, dass die Einzelnen alleine nicht zustande gebracht hätten. Und dann sitzt in der Gruppe eine einzige Person, die die Veranstaltung mit Killerphrasen kontaminiert, sodass die Diskussion letztendlich aufgrund der kontraproduktiven Beiträgen kippt. Diese Aussagen haben eine einzige Eigenschaft: sie töten die laufende Auseinandersetzung mit nichtssagenden Argumenten, die einfach nichts zu dem Gespräch beitragen. Gegen diese Art des Widerspruchs ohne Verstand hilft fast nichts.

Außer vielleicht de folgenden Maßnahmen.

  • Killerphrasen und ihre schädliche Wirkung verdeutlichen
    Bei Killerphrasen handelt es sich um klare Störungen des eigentlichen Zieles eines Treffens. Hierfür genügt es, den subversiven Charakter derartiger Sätze am Anfang der Sitzung anzusprechen. Die Teilnehmer werden durch das Ansprechen der Killerphrasen an die kontraproduktiven Effekte dieser Totschlagargumente, die noch nicht mal Argumente enthalten, erinnert. Die natürliche Selbststeuerung verhindert in der Folge viele Killer.
  • Killerphrasen von vorneherein verbieten
    Zur Sicherheit kann man diese rhetorischen Terroristen von vornherein verbieten. Nachdem man diese nachteiligen Beiträge verdeutlicht hat, kann man die Zustimmung aller Beteiligten einholen, derartige Aussagen zu unterlassen. Rutscht trotzdem eine solche Aussage durch, dann erkennt die Gruppe diese schnell und regelt sie quasi automatisch selber.
  • Gegenfragen on-the-flight
    Lassen sich derartige Showstopper nicht verhindern, kann man sie mit Gegenfragen neutralisieren. Sobald der sinnlose Charakter einer Aussage aufgedeckt ist, verliert diese Killerphrase ihre Wirkung. Dies beginnt mit einem einfachen „Warum nicht?“ und kommt auf den Punkt mit „Was genau spricht dagegen?” In Extremfällen könnte man „Auge-um-Auge“ mit einer Gegenkillerphrase antworten, wie z.B. „Es gibt immer mal Leute, die das Ganze nicht verstehen.“
  • Ignorieren
    Die einfachste Reaktion ist es derartige Äußerungen zu ignorieren. Die Teilnehmer werden schlimmstenfalls denken, dass der Beitrag überhört wurde. Wird er nicht wiederholt, hat sich die Aussage erübrigt. Böswillige Diskutanten haben keine Scham, ihre störenden Aussagen zu wiederholen. In diesem Fall kann man immer noch eine der vorherigen Maßnahmen aktivieren.

Fazit: Killerphrasen sind Argumente, die nur einen Zweck verfolgen – zu stören. Wären sie nicht so demoralisierend für die anderen Teilnehmer, könnte man sie als Ausdruck von Widerstand hinnehmen. Da sie jedoch den Fortschritt der Diskussion verhindern, müssen sie aktiv angegangen werden. Ein guter Start ist es, die schädliche Wirkung vorab sichtbar zu machen oder sogar zu verbieten. Verbleibende Killerphrasen lassen sich dann mit Rückfragen behandeln. Am einfachsten ist es sie vollständig zu ignorieren. Damit verpuffen diese Widersprüche ohne Verstand.

100++ Killerphrasen

  • All die Jahre hat das funktioniert. Und das gilt nichts?
  • All die Jahre hat das nicht funktioniert. Und plötzlich soll es gehen?
  • Als intelligenter Mensch müssten Sie doch verstehen, dass es so nicht geht.
  • An Ihrer Stelle würde ich mich auch rausreden.
  • Auch Sie werden sich der Tatsache nicht verschließen können, dass …
  • Äußern Sie sich doch erst wieder, wenn Sie etwas hilfreiches beizutragen haben.
  • Bekanntlich ist es so, dass …
  • Bislang sind wir auch ganz gut ohne das ausgekommen.
  • Da gibt es Wichtigeres zu tun.
  • Da hat aber jemand eine wahnsinnig gute Idee.
  • Da können Sie nicht mitreden.
  • Da verbrennen wir uns die Finger.
  • Dabei kommt am Ende ja doch nichts raus.
  • Dafür bin ich nicht verantwortlich.
  • Dafür gibt es Experten.
  • Dafür gibt es kein Budget.
  • Dafür haben Sie überhaupt nicht die Kompetenz. Lassen Sie es lieber die Spezialisten machen.
  • Dafür haben wir keine Zeit.
  • Dafür sind Sie zu jung/alt/zu unerfahren.
  • Dafür sind wir doch gar nicht zuständig.
  • Damit kann ich mich einfach nicht beschäftigen. Ich habe Wichtigeres zu tun.
  • Daraus entstehen Schwierigkeiten, die keiner übersehen kann.
  • Darüber brauchen wir gar nicht erst zu reden.
  • Darüber gibt es doch gar keine gesicherten Angaben.
  • Darüber liegen noch keine Erfahrungen vor.
  • Darüber reden wir ein anderes Mal.
  • Das bringt doch alles nichts.
  • Das bringt nur Probleme.
  • Das dauert doch viel zu lange.
  • Das dürfen wir hier nicht.
  • Das erlaubt keiner.
  • Das funktioniert in der Praxis nicht.
  • Das gehört nicht hierher.
  • Das geht sowieso nicht.
  • Das gibt’s doch schon.
  • Das haben schon fähigere Leute nicht geschafft.
  • Das haben wir noch nie so gemacht.
  • Das haben wir schon immer so gemacht.
  • Das hat doch weder Hand noch Fuß.
  • Das ist das Thema einer anderen Sitzung.
  • Das ist doch allgemein bekannt, dass es nicht geht.
  • Das ist doch längst überholt.
  • Das ist doch organisatorisch gar nicht zu bewältigen.
  • Das ist doch Theorie.
  • Das ist ein viel zu heißes Eisen.
  • Das ist eine banale Frage.
  • Das ist eine blöde Frage.
  • Das ist eine komplizierte Frage.
  • Das ist für uns nicht von Interesse.
  • Das ist für uns viel zu modern.
  • Das ist grundsätzlich richtig, aber bei uns nicht anwendbar.
  • Das ist ja wohl eine recht naive Vorstellung, die Sie da haben!
  • Das ist nicht unsere Aufgabe.
  • Das ist viel zu teuer.
  • Das ist wieder typisch für Sie.
  • Das kann ja gar nicht funktionieren!
  • Das lässt sich doch zeitlich gar nicht machen.
  • Das letzte Mal ist es vor zehn Jahren schief gegangen.
  • Das müssen Sie schon verstehen!
  • Das sehen Sie völlig falsch.
  • Das sieht auf den ersten Blick ganz gut aus, aber bei näherer Betrachtung wird das wohl kaum gut gehen.
  • Das sollten wir lieber lassen.
  • Das sollten wir noch einmal überdenken.
  • Das stimmt nicht.
  • Das wächst uns doch alles über den Kopf.
  • Das wäre ja noch schöner, wenn ich mich darauf einließe.
  • Das weiß doch jeder, dass so was nicht funktioniert.
  • Das werden wir nie so machen.
  • Das wird es nie geben.
  • Das wird nicht klappen.
  • Das wird nichts – vertrauen sie meiner langjährigen Erfahrung.
  • Das wird uns nicht glücken.
  • Das wird viel zu teuer.
  • Das würde unseren Prinzipien widersprechen.
  • Das, was Sie da sagen, interessiert doch nun wirklich keinen.
  • Davon wollen Sie nun Ahnung haben?
  • Dazu fehlt Ihnen die notwendige Erfahrung.
  • Dazu fehlt uns die Zeit.
  • Die Frage kann man so nicht stellen.
  • Die jetzige Lage macht es unmöglich, etwas zu verändern.
  • Die Statistik sagt aber etwas ganz anderes.
  • Die Zeit ist zu knapp, um nur zu quatschen.
  • Dies können Sie gar nicht richtig beurteilen.
  • Dies sind doch alles nur oberflächliche Daten und keine fundierten Informationen, die Sie preisgeben.
  • Dieser Vorschlag ist so alt wie Methusalem.
  • Du hast ja Zeit!
  • Ein laufendes System sollte man nicht ändern.
  • Fällt Ihnen nichts Besseres ein?
  • Für Experimente haben wir keine Zeit und kein Geld.
  • Ganz objektiv betrachtet ist diese Idee zum Scheitern verurteilt.
  • Geht das nicht alles ein bisschen schneller?!
  • Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was das für Folgen haben kann?
  • Hören Sie auf, das nimmt Ihnen sowieso keiner ab.
  • Ich finde Ihre Idee nicht schlecht, aber unser Management wird etwas dagegen haben.
  • Ich glaube nicht, dass die anderen da mitspielen werden.
  • Ich habe das Gefühl, dass die Zeit dafür noch nicht reif ist.
  • Ich habe selten einen solchen Mist gehört.
  • Ich hätte mehr von Ihnen erwartet.
  • Ich weiß schon, wie das endet.
  • Ihre Ideen waren auch schon einmal besser.
  • Ihren fehlt einfach der notwendige Weitblick, um die Situation einschätzen zu können.
  • In der Vergangenheit ist es immer in die Hose gegangen.
  • In Frankreich mag das funktionieren, aber nicht bei uns.
  • Klingt ja ganz gut, aber das wird nichts bringen.
  • Kommen Sie erst mal in mein Alter, dann sehen Sie das auch anders.
  • Lassen Sie sich das von mir sagen: So geht das nicht.
  • Machen Sie sich doch nicht lächerlich.
  • Man muss die Traditionen mehr achten.
  • Man wird uns für verrückt halten.
  • Meine Erfahrung/Mein Wissen spricht dagegen.
  • Mit Ihnen kann man nicht reden.
  • Mit Ihrer Idee werden Sie niemanden überzeugen.
  • Nun denken Sie doch einmal nach, auch wenn’s schwerfällt.
  • Oh mein Gott, Sie sind immer so emotional.
  • Ohne jetzt die Diskussion abwürgen zu wollen, …
  • Sagen Sie, Sie kennen doch die Vorschriften in diesem Haus, oder?
  • Sammeln Sie erst einmal etwas Berufserfahrung.
  • Seien Sie vorsichtig, was Sie sich wünschen – es könnte in Erfüllung gehen.
  • Seit wann sind Sie der Experte?
  • Selbst für Sie muss doch klar sein, dass das nicht geht.
  • Sie brauchen gar nicht weiter zu reden. Ich mache das sowieso nicht.
  • Sie haben die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefressen.
  • Sie haben ja eh keine Ahnung.
  • Sie haben ja nicht mal studiert.
  • Sie müssen noch viel lernen.
  • Sie nehmen immer alles persönlich!
  • Sie sehen das viel zu abgehoben!
  • Sie sehen das viel zu praktisch!
  • Sie sind aber auch immer so unflexibel.
  • Sie sind wohl in Ihrem Aufgabenbereich nicht genügend ausgelastet.
  • Sie sind wohl überfordert?!
  • Sie sind zu alt, um die Sache richtig beurteilen zu können.
  • Sie sind zu jung, um die Sache richtig beurteilen zu können.
  • Sie sollen arbeiten und nicht denken. Und wenn Sie schon denken, dann bitte erst nach Dienstschluss.
  • Sie stellen sich das Ganze zu einfach vor, lassen Sie sich das gesagt sein.
  • Sie verstehen aber auch keinen Spaß.
  • Sie werden noch verstehen, dass es so nicht läuft.
  • Sie wieder mit Ihren merkwürdigen Ideen.
  • Sie wissen doch überhaupt nicht, was die Geschäftsleitung will.
  • Sie wissen wohl alles besser, wie?
  • So neu ist das auch wieder nicht. Das haben wir schon mal gemacht und da ging es auch nicht.
  • So, wie Sie die Sache anpacken, wird das nie was.
  • Typisch Amerikaner/ blond/ Deutsch/ Frau/ Mann!
  • Überprüfen Sie, welche Killerphrasen Sie in Ihrer Kommunikation nutzen.
  • Um das beurteilen zu können, fehlt Ihnen das Fachwissen.
  • Vielleicht sollten Sie, bevor Sie sich äußern, erst einmal Ihr Gehirn einschalten?
  • Von Ihnen kommt immer das Gleiche.
  • Warum haben es denn andere noch nicht gemacht, wenn Ihre Idee so toll ist?
  • Warum reagieren Sie so aggressiv?
  • Warum regen Sie sich eigentlich immer so auf?
  • Was haben Sie sich denn bloß dabei gedacht?!
  • Was hier richtig ist, weiß ich am allerbesten.
  • Was hier wichtig ist, bestimmen nicht wir.
  • Was soll denn daran originell sein?
  • Was werden denn die anderen sagen?
  • Welcher Dummkopf hat Ihnen denn diesen Floh ins Ohr gesetzt?
  • Wer diese Idee hatte, ist absolut realitätsfremd!
  • Wie kann man nur so unrealistisch sein?
  • Wie lange sind Sie denn schon in dieser Firma, um bei diesem Thema überhaupt mitreden zu wollen?
  • Wie oft soll ich es Ihnen noch sagen, dass das nicht läuft?
  • Wie soll das denn gehen?
  • Wie wohl jeder weiß…
  • Wir brauchen keine neuen Ideen, wir brauchen zuverlässige Mitarbeiter.
  • Wir haben doch auch so schon genug zu tun.
  • Wir haben schon längst eine Lösung gefunden.
  • Wir können doch nicht permanent alles verändern!
  • Wir sind noch nicht so weit, etwas zu verändern.
  • Wir sollten auf jeden Fall nichts überstürzen.
  • Wir sollten noch ein bisschen warten.
  • Wir und das Unternehmen haben momentan ganz andere Prioritäten.
  • Wir werden darauf zurückkommen, wenn die Zeit reif ist.
  • Wissen Sie überhaupt, was Sie da vorschlagen?
  • Woher wollen Sie denn wissen, was unser Unternehmen/unsere Kunden/unser Team benötigt?
  • Wozu denn? Es funktioniert doch!